Ess-Kastanie in Gleisweiler als Nationalerbe-Baum ausgerufen

Okt 17, 2021

Bei schönstem Oktoberwetter, bester Laune der Dorfbevölkerung und Gäste sowie mit einem Ehrenbaum voller reifer Maronen erfolgte am 16. Oktober die Ausrufung der Keschde in Gleisweiler. Die Früchte – der Baum hing prasselvoll davon, nach Auszählung etwa 100.000 Maronen – fielen während der Ausrufung im Minutentakt vom Baum, eine Jazzband spielte fetzige Musik dazu unter dem Baum und auf dem Festplatz, eine Dorfbewohnerin hatte an den Vortagen und am Feier-Tag ab 4:30 Uhr Keschde-Spezialitäten hergestellt (z.B. Keschde-Baguettes, -Salaten, -Quiche u.a.). Nach den Reden gab’s zum Abschluss der Weihung eine Kastagnetten-Performance vorm Baum, in welche die Jazzband spontan einstieg und so das Ganze ungeplant zu einem finalen Kastagnetten-Konzert mutierte, was die Musiker, Anwesenden und die Kastanie vollkommen in Begeisterung versetzte.

Etwa 110 Bürger:innen und Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, Parkplätze gab es daher keine mehr im Dorf. Bürgermeister, Staatssekretärin des Umweltministeriums und Landrat des Kreises Südliche Weinstraße eröffneten mit ihren vom Veranstaltungszweck begeisterten Grußworten, und sowohl der Baumeigentümer als auch der Baummelder schilderten danach ihre emotionalen Beziehungen zum Baum, was bei den Zuhörenden sehr gut ankam. Die Laudatio mit vielen interessanten und neuen Details zum Leben dieses Baumes, zu seinen Besonderheiten und seiner Geschichte rundeten die Beiträge ab. Dann freuten sich alle auf und über das gemütliche Zusammensein am nahen Brunnenplatz mit kulinarischen Delikatessen vom Baum, vielen lokalen Wein- und Traubensaftproben aus der Region und weiterer spritziger Jazzmusik.

Für besondere Begeisterung sorgte beim Kuratoriumsvorsitzenden die einfühlsame Erstellung eines dezenten Zaunes vorm Stammfuß der Kastanie aus Kastanienholz-Stäben – besser konnte man dieses wichtige Anliegen des Kuratoriums zum Schutz ihrer Wurzelanläufe nicht umsetzen.