Schöne Eiche Harreshausen (Hessen) mit Riesenfeier ausgerufen
Die berühmte Säuleneiche in Harreshausen bei Frankfurt/M. ist mit bisher nie erreichter Teilnehmerzahl auf einer von der Stadt Babenhausen phantastisch vorbereiteten Feier bei allerbester Stimmung gebührend zum Nationalerbe-Baum ausgerufen worden. Ein 15-köpfiges Team der Stadtverwaltung war tagelang mit den Vorbereitungen beschäftigt und hat am Feier-Tag ab 10 Uhr das Umfeld um den Baum begeistert auf das große Ereignis vorbereitet – auf einer eigens dafür seit 3 Monaten präparierten großen Wiese vorm Baum (die sonst ein Stück Acker ist) wurden Technik, Sitzbänke, Stehtische, Pavillons fürs Catering mit Getränken, Kuchen und Rindsknackern aufgebaut und ab 13 Uhr strömten die über 300 Gäste aus nah und fern.
Als ich morgens beim Baum eintraf, konnte ich es erst nicht glauben: die Säuleneiche war im Vorfeld der Feier bereits von Stadt- und Naturschutzseite behutsam freigeschnitten worden, und so sind Krone und Stamm nun phantastisch über und zwischen den Linden wieder zu sehen – alle waren davon sehr beeindruckt, ich bin es immer noch, denn diese Aufgabe wollten wir ja in den nächsten Monaten und Jahren versuchen zu lösen. Da hat ein Spezialist mit hervorragender Baumschnitterfahrung und großem Einfühlungsvermögen für die Problematik mit viel Fingerspitzengefühl einen Meisterschnitt an den Linden und Sträuchern um und unter dem Baum vollbracht – herzlichen Glückwunsch!
Die Grußworte und die musikalische Begleitung waren eine große Freude – nur das eigentlich ziemlich sonnige Wetter wollte plötzlich genau zum Beginn der Feier einen Platzregen starten lassen, hat es sich dann aber nach 2 Minuten Tröpfeln doch anders überlegt und ist abgezogen, und schließlich schien sogar wieder die Sonne. Danach folgten längere Ausführungen zur Initiative der Nationalerbe-Bäume und zur Schönen Eiche.
Es gab unter den Teilnehmern ein sehr großes Interesse am Baum, und von Einwohnern wurden einige wichtige und interessante selbst erlebte Ereignisse aus der Baumhistorie mitgeteilt. Dadurch konnten etliche noch offene Fragen geklärt werden, z. B.
- dass der daneben befindliche Nachkommensbaum aus einer Eichel des Mutterbaumes Schöne Eiche stammt (also keine Veredlung) und 70 Jahre alt ist;
- dass der Anteil aufrecht säulenförmig wachsender Jungbäume aus den Eicheln der Schönen Eiche nur etwa 2 % beträgt; weitere Erkundigungen ergaben, dass dies aber sehr variabel ist
- dass die Eiche schon vor 70 Jahren so hohl wie heute war, daher mehrere ältere Einwohner bereits als Kinder im Baum waren, der unten im Stamm einen größeren Spalt hatte (wie noch heute).
Ab sofort soll nun am Baum einmal jährlich das Babenhauser „Schöne Eiche-Stadtfest“ gefeiert werden – der Baum wird sich freuen und kann mächtig stolz sein, dass man ihn so verehrt. Wir wünschen ihm von Seiten der DDG und Stiftung noch ein langes und gesundes Leben.