Ernennung der Collmer Linde (Nordsachsen) mit Kirchengeläut eröffnet
Mit gebührender musikalischer Begleitung: Kirchengeläut Punkt 10 Uhr zur Eröffnung und anschließend dem Wermsdorfer Posaunenchor mit kirchlichen Bläser-Musikstücken begann die Ausrufungszeremonie der Collmer Linde am Samstag-Vormittag. Nach sehr emotionalen, einfühlsamen und bewegenden Grußworten des Pfarrers, des Staatssekretärs aus dem Sächsischen Umweltministerium und des Gemeinde-Bürgermeisters folgte die Laudatio zum Baum.
Dabei bestand diesmal die seltene Gelegenheit, den etwa 160 Teilnehmer:innen eine Live-Präsentation am lebenden Baum zu bieten: indem sehr detailliert die Lebensgeschichte des Baumes anhand seiner Stammstrukturen aus Originalstamm, Innenwurzeln und Wiederaustrieben sowie mit seiner Krone aus Ständern erläutert wurde. Dabei war das Publikum (einschließlich etwa 30 Kindern) von der großen Zahl an interessanten baumbiologischen Symptomen fasziniert, die man am Stamm erkennen kann, wenn man seine „Sprache“ erklärt bekommt. Zum Abschluss des offiziellen Programmteils nach etwa einer Stunde wurde dann die Ehrentafel enthüllt und vorgelesen.
Beim Wetter verhinderte wohl einen Schutzengel, dass der nur wenige Kilometer südlich stundenlang vorbeiziehende starke Dauerregen die Festgemeinde erreichte, denn es blieb bis auf 3 Tropfen trocken und war für Oktober ungewöhnlich warm. So konnte dann anschließend auch das gemütliche Beisammensein mit Catering aus dem Dorf bei bester Stimmung genossen werden. Es gab interessante Gespräche mit vielen weiteren Fakten, Fotos und historischen Details zum Baum. So wurde auch eine Urkundenkopie aus dem Jahr 1187 überreicht, die das Baumalter noch deutlich erhöhen könnte, wenn sie geprüft und für zutreffend befunden worden ist. Spannend, spannend – denn womöglich gibt es dann doch noch einen tausendjährigen Baum in Deutschland!