Urwaldtanne beim Zwieslerwaldhaus im Nationalpark Bayerischer Wald (Bayern) als Nationalerbe-Baum ausgewählt

Nun hat es sogar eine etwa 600 Jahre alte Weiß-Tanne zum Nationalerbe-Baum geschafft! Denn der ausgewählte Baum zeigt eindrucksvoll, dass Tannen in höheren Lagen von Mittelgebirgen dieses Alter erreichen können. Noch dazu ist für diese Tanne ihr Alter sehr gut herleitbar wie bei bisher fast keinem anderen unserer uralten Kandidaten (die Story dazu in der ausführlichen Beschreibung zum Baum). Und sie steht in einer Urwaldparzelle des Nationalparks bei Bayerisch Eisenstein, in 700 m Höhe und umgeben von einem spektakulären Waldbild – dort lebt und stirbt jeder Baum seit langem, so wie es die Natur will.

Beeindruckend ist auch der ganze Wald in der Umgebung des Baumes, da extrem arten- und strukturreich. Wenn man auf die Tanne zugeht, kann man zunächst ihre Höhe nicht ganz einordnen – sie ragt regelrecht in den Himmel, überragt die Nachbarbäume weit mit ihrem tannentypisch kerzengeraden Stamm. Eine vor einigen Jahren erfolgte Untersuchung durch Biologen und Baumkletterer ergab alleine 257 Insekten- und Spinnenarten in ihrer Krone – das muss man sich klarmachen, was das für den Lebensraum Baumkrone dieser Uraltbäume bedeutet. Und auch die Tannenmistel gehört mit dazu bei diesem Baum.