Ausrufung der Urwaldtanne im Nationalpark Bayerischer Wald gebührend gefeiert
Pünktlich am Beginn der Feier zur Ausrufung der ersten Weiß-Tanne als Nationalerbe-Baum trug der Himmel zum Wohlergehen des Uraltbaumes bei, indem er ihn (und uns alle) beregnete. Viel wichtiger aber war, dass es einigermaßen windstill dabei war, denn bei stärkerem Wind hätte die Feier nicht am Baum im Urwaldbereich stattfinden können, da dort keine Verkehrssicherungs-Maßnahmen an den Bäumen vorgenommen werden. Denn es ist ja Nationalpark, wo natürliche Prozesse ablaufen, gezeigt und studiert werden sollen.
So wurde am Morgen dieses Feier-Tages nach der Super-Gewitterwalze über ganz Deutschland entschieden, die Begrüßung anfangs und das Catering im Anschluss nach der Baum-Laudatio außerhalb des Urwaldbereiches durchzuführen, aber die Rede zum Baum durfte am Ehrenbaum stattfinden. Was für ein Segen, denn es gab soviel Interessantes zur Tanne zu berichten, was die anwesenden fast 50 Personen auch sichtlich genossen. Sogar die Baummelder-Familie aus Weinböhla bei Meißen war dafür extra vollzählig mit 5 Personen und Hund von weither angereist, und sie waren überglücklich und soooo stolz, dass es nun zur Ausrufung „ihres Baumes“ kam. Dafür hatten die Kinder sogar 2 Tage schulfrei erhalten!
Mit passender gefühlvoller musikalischer Einstimmung durch regionale Lieder mit Gitarrenbegleitung und die Begrüßung durch den Nationalpark-Leiter und den Ersten Bürgermeister von Bayerisch Eisenstein erfolgte dann also der „Umzug“ der Festgesellschaft zum Baum. Dort gab es eine längere Laudatio auf die Tanne, die Tafelenthüllung durch den Leiter des Nationalparks zusammen mit dem jüngsten Mitglied Tobias der Baummelder-Familie sowie das Verlesen des Tafeltextes. Die Baumtafel war diesmal vom Nationalpark nach deren Vorgaben hergestellt worden, aus edlem Vollholz (s. Bild) und dreisprachig in deutsch, englisch und tschechisch – die Grenze ist nur 1,5 km entfernt.
Der Dauerregen hörte dann pünktlich zum Ende des Festaktes auf, so dass immerhin das anschließende gemütliche Beisammensein im Trockenen erfolgen konnte. Die Tanne erstrahlte am Ehrentag aufgrund des Regens in leuchtend sattem dunklen Grün, und man bekam fast Genickstarre, wenn man zu lange zum Baumwipfel in über 50 m Höhe schaute – dieser Riese ist einfach unfassbar beeindruckend!