Wunderschöne Bedingungen und Stimmung zur Ausrufung der Oberharzer Hohne-Eiche (im Nationalpark Harz, Sachsen-Anhalt)
Und wieder gab es allerbestes Feierwetter mit idealen 25° C und leichtem Wind bei Sonnenschein, eine nette Überraschung nach der Hitzewelle der letzten Tage – mit 35° C am Tag zuvor sogar im Oberharz! Das Ausrufungs-Ambiente an der uralten Eiche auf der großen Hohne-Wiese mit ab und zu Geräuschkulisse vom nahen Dampflokbahnhof der Harzer Schmalspurbahnen war ein traumhaftes Erlebnis. Die Ausrufungszeremonie am späten Vormittag begann mit der Einstimmung eines Kammermusiker-Quartetts, die sichtlich große Freude an ihrem Auftritt für einen alten Baum hatten und auf höchstem Niveau ein sehr passendes flottes klassisches Stück zum Auftakt spielten.
Dann begrüßte der Nationalparkchef die etwa 65 Anwesenden, und im Anschluss folgte das begeisterte Grußwort des Forst- und Wirtschaftsministers von Sachsen-Anhalt. Das Bundesland, der Nationalpark Harz und viele Bewohner:innen sind mächtig stolz auf ihre Errungenschaft dieses neuen Nationalerbe-Baumes – es ist der dritte von Sachsen-Anhalt. Maßnahmen am Baum sind hier nicht erforderlich, da keine Verkehrssicherungspflicht im Nationalpark besteht und ausdrücklich die Natur selbst bestimmt, was sich wie entwickelt – da passieren dort oben im Harz gerade spannende Überraschungen.
Anschließend wurden vom Kuratoriums-Leiter die Besonderheiten dieser etwa 500-jährigen Trauben-Eiche vorgestellt und Interessantes zu ihrer Lebensgeschichte und Historie erläutert, was durch Recherchen herauszufinden war: dass sie wohl seit langer Zeit ein gewollter Schattenbaum und Ruheplatz für die Viehweiden rundherum gewesen ist. Denn die Viehhaltung war in früheren Zeiten in dieser Höhenlage lebensnotwendig für die verstreuten Bewohner der Oberharzer Berglandschaft.
Es gab dann hinterher wieder etliche Fragen zum Baum, aber auch zu den Nationalerbe-Bäumen allgemein. Das Interesse war groß an weiteren Erläuterungen, und es wurden bewegende und schöne eigene Erfahrungen von einzelnen Bewohnern der Region erzählt: einige der Anwesenden kommen fast täglich zur Eiche, weil sie so eine starke Ausstrahlung hat – das kann ich bestätigen.
Die abschließende Bewirtung erfolgte im nahen Natur-Erlebniszentrum Hohnehof des Nationalparks, mit selbst und extra zum Anlass im Holzofen gebackener Pizza und lokalen Getränken, auch dabei allerbeste Wetterbedingungen und Stimmung. Diese Feier war ja die Nachholung zur formellen Ernennung der Hohne-Eiche als 49. Nationalerbe-Baum, die schon am 26. Juni erfolgt war, aber damals die Feier nicht am selben Tag stattfinden konnte. Das Nationalparkteam hatte alles hervorragend organisiert und vorbereitet, herzlichen Dank!
Ein großartiges Erlebnis am frühen Morgen des Ausrufungstages war der fulminante Sonnenaufgang an der Eiche, das zeigen ein paar Bilder. Und dabei gab es sogar Musik mit mongolischer Schamanentrommel – das hat die Hohne-Eiche sicher sehr überrascht und so bestimmt noch nie erlebt.