Erfolgreiche Ausrufung der Erler Femeiche
Bei sehr baumfreundlichem Wetter (die Eiche hat’s gefreut: vormittags Dauerregen, nachmittags Schauer) und coronabedingt ohne öffentliche Einladung zuvor in den Medien fanden sich über 200 sehr fröhliche Teilnehmende von jung bis alt zur öffentlichen Ausrufung der Erler Femeiche als Nationalerbe-Baum ein. Mit musikalischer Begleitung der Blaskapelle „Erler Jäger“, schönen Grußworten vom stv. Landrat, Bürgermeister, Pfarrer und Präsident der DDG erfolgte die Laudatio, Tafelenthüllung und Feier bei herbstlich bunter Farbenstimmung an der Eiche – in ihrem wohl 900 Jahre langen Leben sicher ein besonderes Ereignis.
Während der Veranstaltung wurde wunderbar deutlich, welche enorme Bedeutung der Methusalem für das Dorf Erle, die Gemeinde Raesfeld, den Landkreis Borken, die Region Westmünsterland und ganz Deutschland hat. Denn es könnte der älteste Baum Deutschlands mit noch erhaltenem, erlebbaren ursprünglichen Originalstamm sein, und er taucht in Logos und Namen vieler lokaler und regionaler Produkte, Einrichtungen und Institutionen auf. Wohl alle Bürger:innen kennen diesen Baum und lieben ihn, was man bei der Feier eindrucksvoll merkte und erleben konnte.
Der sehr aktive Erler Heimatverein hat im Heimatmuseum (100m vom Baum) eine ganz neue Ausstellung zum Baum und Ort konzipiert, die in Kürze eröffnet wird, und sammelt alles Material zum Baum: Urkunden (seit 1363), Schriftstücke (z.B. Pfarrchronik seit 1750), Gemälde & Zeichnungen (seit 1882), Fotos (seit 1892), Aufzeichnungen zur Baumpflege (seit 1900) und zu besonderen Ereignissen am und früher auch im Baum (z.B. Gerichtsbarkeit und 1851 Kaffeetrinken des Bischoffs mit 11 Geistlichen an gedeckter Kaffeetafel im Baum). Es handelt sich somit um ein Nationalerbe sondergleichen, welches nun als Vertreter von NRW in den „Baum-Adelsstand“ erhoben wurde.
Der Baum befindet sich in einem vorbildlichen Pflege- und Sicherungszustand, welcher seit über 50 Jahren einfühlsam und verantwortungsvoll von allen verantwortlichen Beteiligten hergestellt und erhalten wird und nun durch Unterstützung der Dt. Dendrologischen Gesellschaft (DDG) und Förderung der Eva Mayr-Stihl Stiftung auch für die Zukunft weiter abgesichert ist.