Jahresbericht 2023

Dez 18, 2023

Bericht zu den Aktivitäten im Projekt Nationalerbe-Bäume Deutschlands 2023, mit Angaben zur Vorbereitung, Durchführung und Wirkung der Ausrufungen sowie Maßnahmen an  Nationalerbe-Bäumen. 

Insgesamt sind wir auch mit dem Verlauf 2023 wieder sehr zufrieden: es ist gelungen, weitere 10 Bäume als Nationalerbe-Bäume auszuwählen und mit Vertrag verbindlich festzulegen (überwiegend aus uns zugegangenen Meldungen der Öffentlichkeit) und 9 davon auszurufen.

Ausrufungen 2023

NEB #22: Pfarreiche Klein Lübars (Stadt Möckern), Sachsen-Anhalt

So etwas Wunderbares, es hat tatsächlich geklappt: Frau Bundesumweltministerin Steffi Lemke ist persönlich zur Ausrufung der spektakulären Pfarreiche in Klein Lübars erschienen und hat die Zeremonie zum von ihr selbst vorgeschlagenen Ehrenbaum pünktlich mit einer bewegenden freien längeren Ansprache eröffnet. Dabei merkte man ihr sehr an, wie ergriffen und beeindruckt sie von allem ist, was wir mit den Nationalerbe-Bäumen umsetzen und bezwecken:

  • dass auch dieser Baum nun in Szene gesetzt wurde und zu den auserwählten bedeutendsten Bäumen Deutschlands gehört;
  • dass durch diese Initiative der Dt. Dendrologischen Gesellschaft das Bewusstsein für den Wert, die Bedeutung und die Wirkung alter Bäume sowie von Bäumen ganz allgemein auf diese Weise erfolgreich verstärkt wird;
  • dass sich dafür Akteure und Förderer zusammengefunden haben, um mit den zunächst 50 Ausrufungen bis 2025 und danach bis zu 100 Nationalerbe-Bäumen in allen Bundesländern und Regionen Deutschlands solche beeindruckenden Kandidaten auszuwählen;
  • dass diese auserwählten Bäume stellvertretend für viele andere Baumveteranen mit einer solchen Feier dauerhaft gewürdigt werden und für ihren besonderen Schutz, ihre Pflege und Sicherung gesorgt wird.

Das Baumumfeld war durch Stadt und Ortschaft, den Heimatverein, Bauhof und viele weitere Engagierte monatelang (seit Herbst 2022!) für die Veranstaltung vorbereitet worden. So wurde z.B. der nicht mehr vorhandene, weil vollkommen zugewachsene Weg zum Baum freigelegt und wiederhergestellt sowie ein „keltischer Findlingskreis“ um den Baum installiert, der den heiligen Raum unter dem Baum nun deutlich markiert und zusammen mit einem markanten Satz auf der Tafel darauf hinweist, dass man dort nicht weitergehen darf.

Was für eíne Riesenfreude ist es für uns, wie diese Initiative genau dort ankommt, wo sie landen soll: bei den betroffenen Einwohnern vor Ort und in der Region, sowie in höheren politischen und baumfachlichen Ebenen, zudem auch in den Umwelt- und Naturwissenschaften. Selbst in etlichen neuen Reiseführern tauchen unsere Bäume bereits als herausgehobenes Naturtouristen-Ziel auf. Wir sind mächtig stolz auf das bisher Erreichte und hochmotiviert, so weiterzumachen.

NEB #23: Klosterlinde Pehlitzwerder (Amt Britz-Chorin-Oderberg), Brandenburg

Die Zeremonie der Ausrufung begann mit sehr schöner Musik zum Baum von Jazzgitarre, dann folgten sehr einfühlsame Begrüßungs- und Grußworte mit hochinteressanten emotionalen Insider-Informationen zur Baumgeschichte und -bedeutung, zum 1273 aufgegebenen Klosterbau und zu den regionalen Besonderheiten. So wird die Straße zum Baum aus Naturschutzgründen jede Nacht von 20 bis 5 Uhr gesperrt, das hatten wir auch noch nicht unter unseren Baumkandidaten. Der zugehörige Campingplatz wird hauptsächlich von Naturfreunden genutzt, und das intensive Wald- und Baumerlebnis dort ist einfach genial.

Mit Nachhaltigkeit sind sie im Umkreis des Baumes in vielfacher Hinsicht schon sehr weit fortgeschritten, und zu Recht stolz darauf. Dafür steht nun symbolisch auch die gerade geadelte Linde. So kam das bestellte genussstarke Catering auch vom nahen Biohof Brodowin und war einfach phantastisch zubereitet und präsentiert, selbst das sehr nasse Wetter machte keine Probleme bei der Bewirtung, und da hat es dann auch netterweise aufgehört zu regnen.

Damit hat also auch das neue 4. Ausrufungsjahr wieder traumhaft begonnen, und es folgten dann 4 Ausrufungen im Wochentakt in Folge, da war dieser Auftakt 2023 ein wunderbares Geschenk – großer Dank an alle Beteiligten und Gäste im traumhaften Endmoränengebiet von Brandenburg! 

NEB #24: Kroneiche Röbel-Müritz, Mecklenburg-Vorpommern

Die Ausrufung begann um 10 Uhr mit der dort an diesem Tag üblichen Frühjahrs-Waldführung gemeinsam von Forstamt und Stadt, die mit etwa 90 Teilnehmer:innen auch schon sehr gut besucht war und bis 12 Uhr dauerte. Dann folgte nahtlos die Ausrufungszeremonie zur Kroneiche mit Blasmusik, Begrüßung, Grußworten, Baum-Laudatio und ausführlichen Erläuterungen zu Baum-Geschichte, -„Körpersprache“ und -Besonderheiten. Dazu gab es bei dem einmaligen und wilden Aussehen dieses Charakterbaumes viel zu erzählen und wie Eichen es schaffen, 1000 Jahre alt zu werden.

Das beeindruckte die etwa 150 Gäste sehr und machte allen besonders bei dem phantastischen Frühlingswetter sichtlich Freude. Zudem war während der Ausrufung die Polizei vor Ort und sperrte die Straße für über eine Stunde (was für ein Service!), so dass sich die Gäste auf der Straße aufhalten konnten. Zudem ist dort dauerhaft die erlaubte Geschwindigkeit auf max. 50 km/h reduziert worden, das hatten wir bisher auch noch nicht.

Anschließend gab es auf dem nahen Waldparkplatz einen von Feuerwehr und weiteren Engagierten vorbereiteten Imbiss mit Gulaschkanone, Musik und netten Gesprächen. Das Umfeld des Ehrenbaumes war tatkräftig aktualisiert worden mit einem Besucherpodest auf der gegenüberliegenden Straßenseite und mit neuer Umgrenzung des „heiligen Raumes“ um den Baum, der nicht betreten werden darf, um die Wurzeln zu schonen und wegen möglicherweise herabfallender Äste.

NEB #25: Liebesplatane Hohenheim (Stuttgart), Baden-Württemberg

Bei allerfeinstem Frühlingswetter in einem Meer von Blüten- und Grüntönen im Arboretum Exotischer Garten der Uni Hohenheim hat die Ausrufung der Platane allergrößte Freude bereitet. Der Riesenbaum war in Festtagslaune, und mit etwa 130 Teilnehmer:innen gab es klassische Streichmusik, stolze Begrüßungen des Unirektors und des Leiters der Hohenheimer Gärten sowie sehr schöne Grußworte der Staatssekretärin, der Bezirksleiterin und des Stiftungsvorstandes (Hohenheim ist nicht weit vom Sitz der Stiftung in Waiblingen entfernt).

Die spannende Kultur- und Lebensgeschichte dieser Platane wurde in den Reden eindrucksvoll vorgestellt, und der auch als Liebesplatane bezeichnete Baum hat mittels Schalltomographie seine Entstehung preisgegeben: er muss aus zwei dicht beieinander gepflanzten Bäume entstanden sein, das erklärt auch seine ovale Stammform, die im Querschnitt an eine Acht erinnert. Mittlerweile ist er bis in fast 4 m Stammhöhe vollständig miteinander verwachsen, also heute ein einziger Baum.

Die ausführlichen Erläuterungen live am Baum zum Borkepuzzle der Platane mit ihrem Schuppenabwurf fanden großes Interesse und riefen Erstaunen hervor, viele hatten das noch nie so wahrgenommen. Ebenso interessant ist, was man dem Stamm an den äußeren Auffälligkeiten alles ansehen kann mit seinen Beulen, Rippen, Wülsten und starken Wurzelanläufen.

Beim abschließenden Catering gab es ausreichend Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu alten Bäumen auszutauschen. So ist nun die sehr dichte Folge von 4 Ausrufungen an 4 aufeinanderfolgenden Wochenenden erfolgreich gemeistert – die nächsten 3 Ausrufungen folgten im Juni und August und dann noch 2 im Oktober 2023.

Mit dieser 25. Ausrufung ist nun das „Bergfest“ bis zur 50. Ausrufung vollzogen, die im Herbst 2025 erreicht werden soll – unser großer Dank an DDG und Stiftung, dass es so hervorragend laufen kann und umfassend gefördert wird. Die Wahrnehmung in den Medien und in der Bevölkerung ist inzwischen sehr beeindruckend geworden, und immer wieder hört man dabei: endlich mal etwas Positives in diesen schwierigen Zeiten…

NEB #26: Urwaldtanne Nationalpark Bayerischer Wald bei Bayerisch Eisenstein, Bayern

Pünktlich am Beginn der Feier zur Ausrufung der ersten Weiß-Tanne als Nationalerbe-Baum trug der Himmel zum Wohlergehen des Uraltbaumes bei, indem er ihn (und uns alle) beregnete. Viel wichtiger aber war die einigermaßene Windstille dabei, denn bei stärkerem Wind hätte die Feier nicht am Baum im Urwaldbereich stattfinden können, da dort keine Verkehrssicherungs-Maßnahmen an den Bäumen vorgenommen werden. Denn es ist ja Nationalpark, wo natürliche Prozesse ablaufen sollen.

So wurde am Morgen dieses Feier-Tages nach einer nachts durchgezogenen Gewitterwalze über ganz Deutschland entschieden, die Begrüßung anfangs und das Catering im Anschluss nach der Baum-Laudatio außerhalb des Urwaldbereiches durchzuführen. Aber die Rede zum Baum durfte am Ehrenbaum stattfinden – wie gut, denn es gab soviel Interessantes zur Tanne zu berichten, was die anwesenden fast 50 Personen auch sichtlich genossen. Sogar die Baummelder-Familie aus Weinböhla bei Meißen war dafür extra vollzählig mit 5 Personen von weither angereist, und sie waren überglücklich und stolz, dass es nun zur Ausrufung „ihres Baumes“ kam. Dafür hatten die Kinder 2 Tage schulfrei erhalten!

Mit passender gefühlvoller musikalischer Einstimmung durch regionale Lieder mit Gitarrenbegleitung und die Begrüßung durch den Nationalpark-Leiter und den Ersten Bürgermeister von Bayerisch Eisenstein erfolgte dann also der „Umzug“ der Festgesellschaft zum Baum. Dort gab es eine längere Laudatio auf die Tanne, die Tafelenthüllung durch den Leiter des Nationalparks zusammen mit dem jüngsten Mitglied Tobias der Baummelder-Familie sowie das Verlesen des Tafeltextes. Die Baumtafel war diesmal vom Nationalpark nach deren Vorgaben hergestellt worden, aus edlem Vollholz (s. Bild) und dreisprachig in deutsch, englisch und tschechisch – die Grenze ist nur 1,5 km entfernt.

NEB #27: Alte Ulme Petershagen (Bierde), Nordrhein-Westfalen

Diese Ausrufung war ein Hochgenuss mit etwa 150 Teilnehmer:innen – ein gewaltiger Zulauf. Die erst kürzlich neu gegründete Bierder Dorfkapelle unter der Leitung vom Bandleader = Baumeigentümer der Ulme sorgte für spritzige Begleitmusik mit Volksliedern zum Mitsingen während der Zeremonie (es wurden dafür extra Liedtext-Zettel verteilt), was beeindruckend und begeistert von allen Gästen angenommen wurde.

Die Festveranstaltung dauerte schon vor dem anschließenden Catering 90 Minuten, was wir noch nie hatten. Es gab einfach soviel Interessantes zur Ulme zu erzählen, und alle schauten dabei so glücklich, hellwach und interessiert auf den Ehrenbaum, dass die Laudatio sehr weitreichend und tiefgehend wurde. Anschließend gab es begeisterte Kommentare dazu, und offenbar ist an diesem Nachmittag ein großer neuer Fanclub der Ulme entstanden.

Die anwesenden Kinder ließen sich beim Baum-Erklären mit einspannen und haben staunend die Geschichte zur Baumgestalt angehört – es war eine große Freude. Die beiden Enkel Maja (4 J.) und Piet (2 J.) der Eigentümerfamilie durften diesmal die Tafel enthüllen, was sie blendend gemeistert haben.

Und auch das ausgedehnte gemütliche Beisammensein danach im Riesenzelt wurde genüsslich ausgekostet mit Kuchen, Fingerfood und intensiven Gesprächen. Dabei gab es dann sogar auch noch einen gewaltigen Platzregen, so dass plötzlich alle Gespräche verstummten durch das Geprassel auf dem Zelt. Der Wetterablauf war offenbar langfristig geplant und wurde insofern perfekt passend zum Ablauf umgesetzt…

NEB #28: Alte Schlosseibe Thedinghausen, Niedersachsen

Und schon wieder ein perfektes Timing: alle Tage vorher in der Woche gab es intensiven Regen, und am Ausrufungstag dann allerschönstes Sommerwetter mit Sonne-Wölkchen. Zudem kamen als besondere Ehrengäste der niedersächsische Umweltminister sowie der Landrat vom Kreis Verden zur Ausrufung, und fast alle Bürgermeister der 11 Gemeinden im gesamten Landkreis waren anwesend – das war von der Gemeinde beeindruckend organisiert worden. Und es war eine sehr fröhliche Festgesellschaft mit etwa 80 Teilnehmer:innen.

Da gab es einiges Besonderes zu erzählen zur Baumart und zu dieser stärksten frei zugänglichen Eibe Deutschlands mit ihrer perfekten Riesenkrone. Man fühlt sich mit dem schönen Weserrenaissance-Schloss daneben sehr an englische Verhältnisse erinnert, wo die uralten Eiben meist auf Kirchhöfen stehen. Diesem Exemplar sind die möglichen 1500 Jahre ohne Zweifel zuzutrauen – was für eine inspirierende Vorstellung!

Der Umweltminister hatte sich sehr intensiv für sein Grußwort vorbereitet und brachte pointiert die Besonderheiten der Eibe herüber, wobei er immer wieder ehrfürchtig zu dem Baumveteran hinaufschaute und seine Eindrücke darstellte. Und er machte deutlich, welch große Bedeutung und Wirkung die Nationalerbe-Bäume für das Bundesland Niedersachsen haben – dem schlossen sich Landrat und Samtgemeinde-Bürgermeisterin vollumfänglich an. Das freut uns natürlich sehr!

So wurde es eine bestens vorbereitete und hervorragend organisierte fast dreistündige Feier inclusive regionalem Catering und schönen Gesprächen mit all den Ehrengästen. Und dabei war die Eibe in Bestform, nun mit Baumtafel und aufpoliertem Umfeld prächtig in Szene gesetzt.

NEB #29: Klosterlinde Isenhagen, Niedersachsen

Was für eine schöne und bewegende Ausrufung im Kloster Isenhagen, mit sehr aktiver Beteiligung und großem Engagement der Klostermitglieder, besonders der Äbtissin. Das Wetter wollte eigentlich kippen: von tagelangem Sonnenschein ohne Wolken bei über 25 °C auf grauen Himmel mit Regenperioden am Ausrufungstag. Aber es kam dann ab mittags doch anders: pünktlich zur Zeremonie schaute die Sonne schon wieder zu, und es war zudem an diesem Tag auch gerade Vollmond, der frühmorgens und dann abends nochmal die Linde anstrahlte.

Das Kloster hat ein sehr besonderes Ambiente, eigentlich ist ein schönerer Baumstandort kaum vorstellbar. Zudem merkte man den Reden von Äbtissin, Kreisrätin und Samtgemeinde-Bürgermeister die große Verehrung dieses Baumveterans an. Hier wollen alle nur das eine: dass die Linde als älteste lebende Kloster-, Gemeinde- und Kreisbewohnerin zunächst in 15 Jahren 500 Jahre alt wird und dann „etwas später“ auch die 1000 erreicht. Das haben wir nun jedenfalls mit der erfolgreichen Ausrufung zum Nationalerbe-Baum optimal auf den Weg gebracht.

Am entspannten Freitag-Nachmittag kamen zur Festveranstaltung etwa 100 Beteiligte und Gäste, genossen die musikalische Begleitung durch 2 Trompeter mit Liedern wie „Bunt sind schon die Wälder“, die Redebeiträge und die längere Laudatoren-Geschichte zum Baum. Zwei auserwählte anwesende Kinder durften die Tafelenthüllung vornehmen, was sie souverän hinbekamen. Große Freude bei allen Beteiligten und der Linde über den schönen Verlauf – incl. gemütlichem Beisammensein mit wunderbarem, selbst und lokal hergestelltem Catering dauerte es diesmal sogar 2,5 Stunden.

NEB #30: Tassilolinde Wessobrunn, Bayern

Besser hätte es zum Abschluss der Saison 2023 und mit dem 30. Ehrenbaum kaum laufen können: es waren am Ausrufungstag die letzten Stunden, ja schließlich sogar Minuten des ständigen „Herbstsommer“-Wetters 2023 mit über 25°C, und 5 Minuten nach Ende der Feierlichkeiten am Baum gab es als Ankündigung des nahenden Überganges in den richtigen Herbst eine kurze Dusche und Sturmböen. Dann kurz nach der gerade erfolgten Beendigung des gemütlichen und schönen Beisammenseins im und am Kloster Wessobrunn (5 Min. Fußweg vom Baum) platzte ab 16:45 Uhr ein mehrstündiger starker Dauerregen herunter und übergoss die Linde, die Landschaft und die Alpen mit dem von der Natur ersehnten Regen nach der langen Trockenzeit – ein unglaublich perfektes Timing!

Es nahmen etwa 150 glückliche und sehr zufriedene Beteiligte und Gäste an der Zeremonie teil, die musikalische Umrahmung erfolgte durch die örtliche Bläsergruppe mit zunächst lebhaften Bläserstücken zur Einstimmung und dann später zur Tafelenthüllung ein wunderbar elegisches Festmusikstück, welches uns alle in genau die richtige Stimmung versetzte.

Was für eine unglaubliche Freude für die Veranstalter (Gemeinde und DDG-Kuratorium), dass es wieder so viel Zuspruch zu dem Ereignis gab und so überwältigt positive emotionale Reaktionen anschließend. Die Laudatio-Ausführungen zur Geschichte und Gestalt des Ehrenbaumes trafen auf so eine Begeisterung bei den Gästen, dass es mehrmals spontan brandenden Applaus gab, der anstachelte noch mehr zu erzählen als eigentlich geplant war. Es haben bei dieser Veranstaltung wohl wieder eine Vielzahl von Baumlaien begonnen zu verstehen, wie so ein uralter Baum „tickt“, was er uns „erzählt“ und warum die alten Bäume so dringend unsere Hilfe/Unterstützung benötigen, um in Würde altern zu dürfen und zu können. In einigen anderen (nordischen und asiatischen) Ländern wäre dies sicher ein heiliger Baum, so wie es die vor über 1000 Jahren auch hier bei Kelten und Germanen gab…

Oh war das alles wieder bewegend und schön, und diese gelungene und besondere Zeremonie nun zum Abschluss der 2023er Saison – eine enorme Aufforderung so weiterzumachen auch 2024 und 2025, das werden wir natürlich sehr gerne tun! Und wir planen schon daran, mit ein paar großen Besonderheiten und Highlights…

NEB #31: Drillingseiche Frankfurt (Oder), Brandenburg 
Ausrufung im April 2024

Bei dem nun ausgewählten Baum handelt es sich um eine etwa 600 Jahre alte Stiel-Eiche mit 9 m Stammumfang, womit sie eine der 3 stärksten Eichen Brandenburgs ist. Sie steht in einem Friedhofspark (ehemaliger Kirchhof, heute Park) im Ortsteil Markendorf von Frankfurt (Oder). Die Stadt ist hier Baumeigentümer und somit auch für die Pflege, Sicherung und den Erhalt dieser Eiche zuständig, was das Amt für Tief-, Straßenbau und Grünflächen sehr verantwortungsbewusst wahrnimmt.

Es handelt sich um eine Winkelreihe von 8 uralten Eichen im Park, welche im Mittelalter als Begrenzung an die Friedhofsmauer gepflanzt wurden, so dass sie in einer Reihe mit rechtem Winkel am Rand des Parkgeländes stehen. Alle 8 Eichen sind Naturdenkmale.

Der nun nominierte Baum ist der dickste Baum von Frankfurt (Oder) und aufgrund seines Alters, seiner Bedeutung, Funktionen und Dimension herausragend für eine solche Ehrung geeignet. Der Park ist für den Baum ein idealer Standort und auch für eine dazu ausgerichtete Feier bestens passend.

Allgemeines zum Projektstand

Übersichtstabelle zu allen bisherigen Nationalerbebäumen
Nr.Jahr AusrufungTrivialnamewissenschaftlicher Namegeschätztes AlterUmfang in ca. 1,30 m Höhe [cm]EigentümerOrt, Bundesland
#012019Sommer-LindeTilia platyphyllos70017,7GemeindeHeede, Niedersachsen
#022019GinkgoGinkgo biloba2105,2Verein e.V.Riesa, Sachsen
#032019EibeTaxus baccata7004,01KircheFlintbek, Schleswig-Holstein
#042020Stiel-EicheQuercus robur6009,7privatNagel/Küps, Bayern
#052020Sommer-LindeTilia platyphyllos6007,95GemeindeHochmössingen, Baden-Württ.
#062020Berg-AhornAcer pseudoplatanus2705,6StadtHamburg
#072020Flatter-UlmeUlmus laevis45010,1KircheGülitz, Brandenburg (Ausrufg. 2022)
#082021Winter-LindeTilia cordata8009,85GemeindeGroßpörthen, Sachsen-Anh.
#092021Stiel-EicheQuercus robur6006,1ForstBerlin
#102021Eur. LärcheLarix europaea2404,75Land (Park)Kassel, Hessen
#112021Ess-KastanieCastanea sativa4007,75privat/GemeindeRheinland-Pfalz
#122021Stiel-EicheQuercus robur90012,5Kirche/GemeindeRaesfeld-Erle, Nordrhein-Westf.
#132022RiesenmammutbaumSequoiadendron giganteum1607,3StadtBremen
#142022Sommer-LindeTilia platyphyllos5009,95GemeindeVogtei, Thüringen
#152022Sommer-LindeTilia platyphyllos80014,4KirchePolchow, Mecklenburg-Vorp.
#162022Stiel-EicheQuercus robur6506,5privatSt. Gangolf, Saarland
#172022Trauben-EicheQuercus petraea3605,05ForstRoth/Our, Rheinl.-Pf.
#182022Sommer-LindeTilia platyphyllos75010,8BundRamsau, Bayern
#192022Stiel-EicheQuercus robur5504,3privatHarreshausen, Hessen
#202022Sommer-LindeTilia platyphyllos8007,1GemeindeEvessen, Niedersachsen
#212022Sommer-LindeTilia platyphyllos80011,05KircheCollm, Sachsen
#222023Stiel-EicheQuercus robur4506,75StadtMöckern, Sachsen-Anhalt
#232023Winter-LindeTilia cordata6007,20AmtChorin, Brandenburg
#242023Stiel-EicheQuercus robur60010,15AmtRöbel/Mütitz, Mecklenb.-Vorp.
#252023Ahornbl. PlatanePlatanus x hispanica2457,7UniversitätHohenheim, Baden-Württ.
#262023Weiß-TanneAbies alba6056,95NationalparkBayerischer Wald, Bayern
#272023Flatter-UlmeUlmus laevis5008,60privatBierde, NRW
#282023Europäische EibeTaxus baccata4054,85GemeindeThedinghausen, Nieders.
#292023Holländische LindeTilia x europaea8007,15KlosterIsenhagen, Niedersachsen
#302023Sommer-LindeTilia platyphyllos80014,15GemeindeWessobrunn, Bayern

Die bisherigen Ausrufungen (Tab. 1) waren immer sehr bewegend und jeweils ein besonders schönes Ereignis, welches große Aufmerksamkeit der Fachwelt, Medien und örtlichen Bevölkerung sowie von überregionalen Bauminteressierten erhielt (www.nationalerbe-baeume.de). Die Teilnehmerzahl variierte 2023 von 50 (wegen Unwetters im Nationalpark Bayerischer Wald) bis etwa 150 an der Ulme in Bierde (NRW) und bei der Tassilolinde in Wessobrunn (Bayern).

Ein großer Meilenstein war im Oktober 2023 das Erreichen des 30. Baumes. Die Auswahl der Bäume richtete sich ab diesem Jahr maßgeblich nach ihrer Region im Bundesland, damit bei Erreichen des 50. Baumes (geplant im Herbst 2025) eine möglichst gleichmäßige Verteilung über Deutschland erreicht ist und es von keinem Baum weiter als 100 km entfernt zum nächsten ist. Ziel ist dann auch ein Reisebuch zu den Nationalerbe-Bäumen in ganz Deutschland.

Das Buch zum Stand 30 Bäume in allen Bundesländern (Umfang 178 S.) wurde – wie lange vorher geplant – im August geschrieben, editiert und Layout erstellt und war bereits Mitte September gedruckt sowie ab Mitte Oktober verfügbar (auch online): mit einer Auflage von 1.100 Printexemplaren zur freien Verteilung an die Baumeigentümer, Mitglieder des Kuratoriums, besondere Institutionen, Verbände und Persönlichkeiten sowie auf Ausrufungen und Tagungen. Mittlerweile (im Dezember 2023) sind bereits über die Hälfte des Printbestandes (750 Ex.) ausgegeben (verteilt/versendet) worden – so war es auch geplant. Die kostenlose Online-Fassung des Buches (pdf) ist frei verfügbar weiterhin herunterladbar von unserer Website, was sehr intensiv wahrgenommen wird. Das nächste Buch zu den Nationalerbe-Bäumen soll dann beim Stand 50 Bäume (Herbst 2025) erstellt und über den Buchhandel erhältlich sein.

Die Tafelerstellungen erfolgen weiterhin immer termingerecht in beeindruckender Qualität nach den speziellen Anforderungen und Vorgaben des Kuratoriums. Sie sind sehr repräsentativ und witterungs- sowie vandalismus-resistent, haben sich somit bewährt und werden mit sehr hoher Frequenz beachtet und gelesen, was man am zertretenen Bodenzustand vor den Tafeln erkennt. Bisher ist kein Vandalismus aufgetreten, was in der heutigen Zeit bemerkenswert ist.

Die notwendigen und sinnvollen Sicherungs- und Baumpflege-Maßnahmen fallen je nach Baum sehr unterschiedlich aus: von „Baum ohne Probleme und Bedarf“ (z.B. die Eiche in Möckern, die Eibe in Thedinghausen und die Weiß-Tanne im Nationalpark Bayerischer Wald) bis moderater Bedarf (4-stelliger Euro-Betrag: z.B. die Platane Hohenheim und die Linde Collm). Die Maßnahmen wurden aber noch nicht vollständig im Jahr 2023 abgeschlossen (noch zeitnaher Bedarf z.B. an der Eiche in Röbel/Müritz und an der Linde Isenhagen).

Es wurden auch einige Nachkontrollen sowie Pflege- und Sicherungs-Maßnahmen an den bestehenden ausgerufenen Nationalerbe-Bäumen durchgeführt.

In diesem Jahr sind fünf etwa 600-800jährige Bäume hinzugekommen, die noch größere Teile ihres Ursprungstammes aufweisen (Linde Chorin, Eiche Röbel/Müritz, Tanne Bayerischer Wald, Linde Pehlitzwerder, Linde Wessobrunn). Dies ist etwas Besonderes, da so alte Bäume sonst oft Wiederaustriebe von Vorgängern und dann entsprechend deutlich jünger sind.

Auch im Jahr 2023 wurden von der Dendrologin Stefanie Weigelmeier die Arbeiten für die Social Media fortgesetzt und intensiviert, um die DDG öffentlich wirksamer bekannt zu machen. Dafür war sie auf 6 NEB-Ausrufungen und 5 Baumtagungen mit einem Stand und Infomaterial vertreten. Sämtliche Flyer der DDG und der Nationalerbe-Bäume sind neu konzipiert und aufgelegt worden, auch zu jedem neuen NEB wird immer zur Ausrufung ein extra Flyer erstellt und verteilt. Sie hat die Nationalerbe-Bäume in Facebook und Instagram weiter bekanntgemacht und präsentiert dort immer zeitnah den aktuellen Informationsstand zum Projekt, der von den Mediennutzern interessiert zur Interaktion wahrgenommen wird (s. Anhang).

Keiner der bis jetzt ausgewählten und mit Fachmaßnahmen gepflegten und gesicherten Nationalerbe-Bäume zeigt bisher Trocken- oder Sturmschäden, was ein großes Wunder ist. Als Erklärungen sind anzunehmen die genetische Ausstattung der Uraltbäume (da sie den gesamten Genpool aus ihren Jahrhunderten Lebensgeschichte gespeichert haben) sowie die große Ausdehnung ihrer Wurzelsysteme. In zwei Fällen (Linde Evessen, Ulme Bierde) wurden die Wurzeln über 35 m entfernt vom Stamm im Garten desselben oder eines benachbarten Grundstückes gefunden.

Wir sind insgesamt weiter auf einem sehr guten und spannenden Wege mit dem Projekt Nationalerbe-Bäume und inzwischen also bei 30 Bäumen in allen Regionen Deutschlands angekommen. So besteht die Planung, auch 2024 die Anzahl der Bäume weiter zu steigern (auf 10-12) und damit das Etappenziel 50 Bäume möglichst in 2 Jahren (2025) zu erreichen.

Es wurden einige allgemein für alte Bäume wichtige Publikationen veröffentlicht, die große Aufmerksamkeit erfahren und erhebliche Wirkung auf den Umgang mit alten Bäumen haben:

  • „Neue Erkenntnisse über den Wert alter Bäume und ihren angemessenen Ersatz nach Fällungen“ (durch diese Publikation – auch dpa-Pressemitteilung der TU Dresden – mit neuer Berechnungsweise, dass für den Ersatz eines Altbaumes eigentlich 400 Neupflanzungen nötig wären, wurden bereits 361 Altbäume vor dem Absägen gerettet)
  • „Wie und warum werden manche Bäume 1000 Jahre alt?“

(durch diese Publikation in mehreren Fachzeitschriften hat sich das Bewusstsein und Verständnis für die Voraussetzungen zum Altwerden von Bäumen maßgeblich verbessert)

  • das Buch „30 Nationalerbe-Bäume“ (durch dieses neue Buch hat die deutschland-weite Wahrnehmung und Erreichbarkeit der Nationalerbe-Bäume erheblich zugenommen)
  • „Welche Bedeutung haben alte Bäume für Kulturgeschichte und historische Ereignisse?“ (durch die Befassung mit diesem Thema wird dieser wichtige Gesichtspunkt der Bedeutung von Uraltbäumen bewusster)

Sowohl die herkömmlichen Medien Fernsehen, Radio, Print-Presse als auch die Social Media reagieren auf das Vorhaben äußerst positiv. Etliche kommen selbst mit einem Redakteur zu den Ausrufungen und/oder berichten im Nachgang ausführlich über den Baum, die Ausrufung und den Hintergrund dieser Initiative. Unsere Projekt-Homepage www.nationalerbe-baeume.de wird weiter sehr gut frequentiert, z.B. an  Tagen um die Ausrufungen herum meist insgesamt etwa 1500-2000 mal. Zudem haben die Medienanfragen nach Interviews, Kurz- und Langbeiträgen für Fernsehen/Radio, Nachrichten, Kommentaren, Statements, PodCasts etc. ihren hohen Stand gehalten. Es wird möglichst auf jede Anfrage eingegangen, sofern nicht Terminüberschneidungen dies verhindern.

Die Initiative Nationalerbe-Bäume wurde in diesem Jahr auf der größten europäischen Baumpflege-Tagung in Augsburg den weit über 1000 Teilnehmer:innen mit einem Vortrag vorgestellt und fand sehr großes Interesse. Zudem erfolgte dasselbe auf der Jahresversammlung vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten auf der Bundesgartenschau in Mannheim sowie auf 7 weiteren Tagungen/Veranstaltungen.

Die beteiligten Baumeigentümer und Verantwortlichen (Gemeinde/Landkreis/Bundesland/Bund, Kirche, Forst, Privatpersonen) fühlen sich weiterhin durch die Auswahl und Ernennung ihres Baumes spürbar sehr wertgeschätzt und steigern ihr Engagement und die Aktivitäten für den Baum maßgeblich, z.B. auch durch touristische Vermarktung und Bekanntmachung. Bei den Baumeigentümern und in der Bevölkerung wird damit ein weiter gesteigertes Bewusstsein für den biologischen, ökologischen und kulturellen Wert der alten Bäume und ihrer Besonderheiten bewirkt.

Es fanden zwei Kuratoriumstreffen statt: in Präsenz am 23.7.2023 in Saarlouis auf der DDG-Jahrestagung und am 22.11.2023 in einem online-Meeting. Beim ersten Treffen wurde über Aktuelles diskutiert, beim zweiten zum Rückblick 2023 und zu den Kandidaten für das kommende Jahr befunden – jedes Kuratoriumsmitglied hatte dabei wieder die Möglichkeit, Wunschkandidaten (vorzugsweise aus der Meldeliste) zu nennen. Insgesamt enthält die Liste möglicher Kandidaten inzwischen fast 300 Bäume, dafür sind bisher über 350 Meldungen eingegangen. Die Differenz beider Anzahlen entsteht durch Doppel- und Mehrfach-Meldungen sowie ungeeignete Bäume: z.B. nicht öffentlich zugänglich, Privatbäume mit zu hohen Erwartungen, ungeeignete Baumarten mit zu kurzer Lebensdauer, Bäume mit zu großen Problemen/in der Absterbephase oder Bäume mit anderer maßgeblicher Förderung/Marketing wie z.B. die Ivenacker Eichen u.ä.

Jede eingehende Baummeldung wird persönlich beantwortet, mit Dank und meist weiteren Fragen zum Baum, Mitteilung über das weitere Vorgehen, Einschätzung der grundsätzlichen Eignung und ggf. Aufnahme in die Liste möglicher Kandidaten. Alleine dies hat oft schon einen gewissen Schutzeffekt, da diese Bäume ja als Nationalerbe-Bäume in Frage kommen und die Eigentümer/Verantwortlichen dies meist schon zutiefst beeindruckt.

Ein sehr schöner „Nebeneffekt“ der NEB-Aktivitäten für mich selbst ist, dass ich immer mehr der alten Bäume in Deutschland kennenlerne sowie auf wundersame Weise die Mentalitäten der Menschen in den 16 Bundesländern und jeweils verschiedenen Regionen und sogar deren regionale und lokale Besonderheiten, da ja bisher für 30 Ausrufungen schon 30 Feiern/Zeremonien mit den Verantwortlichen vor Ort organisiert wurden. Das hat bisher immer bestens geklappt, wenn es auch oft nicht stressfrei war/ist und meist einige Probleme vorab zu lösen waren.

Für 2024 liegt nun bereits eine Vorauswahl von 9 Bäumen vor, einer schon mit Vertrag, und auch mit einigen weiteren neuen Baumarten. Es ist beabsichtigt, 12 Bäume im Jahr 2024 auszurufen.

Besondere Beachtung fanden 2 Sonderpublikationen auf unserer Website zu Untersuchungen über den Ersatz von Altbäumen durch Jungbäume und zur Frage, warum nur einige Baumarten und Bäume 1000 Jahre alt werden können.

Neu ist eine kulturhistorische Bewertung aller 30 Nationalerbe-Bäume, mit dem beindruckenden Ergebnis, dass keiner dieser alten Bäume ohne eine solche erhebliche Bedeutung ist. In 2 Fällen (Tumuluslinde Evessen und Mahllinde Vogtei) lässt sich die lokale Geschichte des Baumstandortes bis in die Bronzezeit zurückverfolgen. Bei der Mahllinde in Vogtei-Oberdorla (Thüringen) handelt es sich sogar um eine der am längsten (etwa 2.000 Jahre) ununterbrochen genutzten und bedeutendsten Opfer- und Thingstätte, die zudem eine der besterhaltenen und -untersuchten Kultstätten Mitteleuropas ist.

Insgesamt ist der Stand mit 30 ausgerufenen Bäumen jetzt sehr beachtlich, hat eine große Wirkung auf die Wahrnehmung, Würdigung und Wertschätzung alter Bäume und erhöht maßgeblich die Bemühungen um ihren Erhalt. Dies strahlt weit über nur die ausgerufenen Bäume aus. Der ausführliche Stand zum Projekt geht auch aus dem im Oktober 2023 erschienenen Buch zum Projekt und aus einer begutachteten Publikation in den Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft hervor (die 2024 erscheinen wird).

Die Deutsche Dendrologische Gesellschaft und das Deutsche Baum-Institut haben sich im Jahr 2023 nennenswert finanziell mit am Projekt beteiligt. Die Technische Universität Dresden hat mehrmals auf ihrer Eröffnungsseite zum Stand der Initiative Nationalerbe-Bäume berichtet und bundesweite dpa-Pressemitteilungen zu aktuellen Neuigkeiten herausgegeben.

Noch viel mehr Informationen zum Projektstand und über 700 Bilder sowie einige Videos finden sich auf der Homepage www.nationalerbe-baeume.de.

Insgesamt führen die Ausrufungen der Nationalerbe-Bäume und die Aktivitäten über herkömmliche Medien (Print, Internet, Fernsehen und Rundfunk) sowie Social Media auch zu einem spürbaren Anstieg neuer und jüngerer Mitglieder in der Dt. Dendrologischen Gesellschaft. Seit 2 Jahren gibt es sogar einen nennenswerten Netto-Mitgliederzuwachs.

Für die großartige Unterstützung dieser Aktivitäten 2023 möchten das Kuratorium und die DDG ihren großen und herzlichen Dank an die Eva Mayr-Stihl Stiftung aussprechen, sowie der Leiter des Kuratoriums (Unterzeichner) an die DDG, Frau Stefanie Weigelmeier und die Kuratoriumsmitglieder für ihr Engagement: Katharina Edlinger, Eike Jablonski, Marion Scheich und Uwe Thomsen – ein hervorragendes, weiterhin sehr engagiertes und hochmotiviertes Team!

Prof. Dr. Andreas Roloff, Leiter Kuratorium Nationalerbe-Bäume


Den Jahresbericht 2023 im .pdf-Format können Sie hier herunterladen.

Anhang: Bericht zu Öffentlichkeitsarbeit und Social Media 2023

von Stefanie Weigelmeier (6.11.2023)

Anwesenheit bei 6 Ausrufungen, Tätigkeiten dort: vorab Presse kontaktieren (je nach Akteuren vor Ort), Infostand, Begleitung der Ausrufung, Photos, nachträgliche Kontaktpflege
Kommentare Ausrufungen:

  • stets guter Kontakt zu den Teilnehmenden, das Thema interessiert die Menschen einfach;
  • guter Türöffner für DDG-Mitgliedschaften, auch direkt bei den Ausrufungen selbst wurden dieses Jahr etliche Anträge ausgefüllt.

Teilnahme an 5 Tagungen/Veranstaltungen, Tätigkeiten dort: Infostand zu DDG und NEB, aktive Ansprache von Teilnehmer:innen, Photos, nachträgliche Kontaktpflege

Kommentare Tagungen/Veranstaltungen

  • Kontaktpflege DDG-Mitglieder funktioniert gut: freuen sich, den Stand der DDG zu sehen und über Austausch;
  • das erste (kostenlose) Buch mit den ersten 16 Nationalerbe-Bäumen hat auch dieses Jahr noch viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, bei der 30. Ausrufung wurde dann das ganz neue zweite (ebenfalls kostenlose) Buch mit nun 30 NEB begeistert aufgenommen;
  • es hat inzwischen 150 Downloads des 2. Buches gegeben;
  • evtl. könnten auch noch weitere Zielgruppen interessant sein: Galabau-Messen, Gartenausstellungen etc. – da bin ich für Vorschläge dankbar.

Social media/Öffentlichkeitsarbeit

  • Verfassen von Bilderstrecken und Beiträgen auf instagram für NEB und DDG;
  • das Thema NEB zieht weiterhin gut Aufmerksamkeit auf sich;
  • davon profitiert auch der DDG-Account;
  • nach jeder Ausrufung ist immer merkbar mehr Interaktion;
  • je nachdem, wie die Akteure vor Ort Instagram nutzen, ist dies natürlich nochmal mehr;
  • dazu nachfolgend zwei Entwicklungsgrafiken für Juli und August; in Thedinghausen waren beispielsweise sehr viele Menschen aus der Politik, die entsprechend auch auf Instagram posten; daher generierte dieser Ort besonders viele Interaktionen;
  • regelmäßig kommen auch über Instagram Anfragen, die dann entweder beantwortet oder entsprechend weitergeleitet werden;
  • weiterhin Überarbeitung des DDG-Flyers mit Grafikerin und Mitwirkung an der Erstellung von Rollups.